Hawai’i ist bekannt für seine Vulkanität, hier auf Big Island ist „der höchste Berg“, der inaktive Mauna Kea (Basis in 5400 m unter NN, Gipfel auf 4205 m üNN) und der aktive Schildvulkan Mauna Loa, der von seiner reinen Masse her als massivster Vulkan der Erde gilt, bestimmen die Landschaft von Big Island. Auch sehenswert ist die große Caldera des Kilauea, die einen Großteil der gestern besuchten Volcanoes National Park ausmacht.
Dabei sind die Vulkane hier nicht von dem typischen „Feuer spucken und pyroklastische Ströme aussenden“ geprägt, die man als Europäer (Vesuv als bestes Beispiel) vor Augen hat, nein, auf Hawai’i läuft die Lava mehr über die Insel – und so sieht es hier auch aus.
Neben dem Nationalpark haben wir auch die zerstörte Stadt Kalapana besucht. In den 50ern, 60ern und 70ern haben Lavaströme schon viel vom Land eingenommen, aber 1990 wurde dann ein Großteil zerstört. Die Hawai’ianer sind hart im nehmen und zäh – einige blieben in ihren Häusern, neue Häuser wurden gebaut. Nur um 2010 in den nächsten Lavaströmen begraben zu werden. Aber Lavaströme locken auch Touristen und so lebt die Gegend doch immer weiter. Eine erfolgreicher Farmersmarket wurde wöchentlich viel besucht – bis im Mai diesen Jahres die Lava wieder kam.
Und so zeugt Big Island von dem großen Sisyphus-Kampf des kleinen Menschen gegen die große Naturgewalt. Der Besuch in Kalapana war „humbling“ (es gibt keine adäquate Übersetzung für dieses Wort, nachdem „demütigend“ im Deutschen negativ konnotiert ist) und Augen-öffnend. Hier die Bilder:
Blick auf die Caldera
Für Autos gesperrt: Crater Rim Drive jetzt nur noch zu Fuß oder per RadWenn man das sieht macht es durchaus Sinn…
Rand der Caldera wirkt wie eine Wüste
In der Ferne sieht man Rauch aufsteigen. Heute kommt man nicht mehr näher ran (die Neuseeländer können darüber vermutlich nur müde lächeln)Memento moriWir haben das aktuelle Ende des Crater Rim Dr erreicht – hier ist Schluss. Die Absperrung ist auf dem Foto nicht drauf – aber die Begründung Einer der vielen Krater im NationalparkDer Nationalpark macht am Meer nicht halt – immer wieder fließt Lava nach und verändert die Landschaft. Schroffe Klippen, spritzende Brandung. Gewaltige Natur!Und auch hier erobert die Natur ihr Territorium zurückGutes Beispiel, wie langsam fließende Lava die Landschaft prägt. Diese Strasse ist gesperrt, kurz dahinter endet sie in einem Berg LavaKalapana. Hier war mal eine SiedlungDie Lava ist auch keine Konstante Decke, manchmal schiebt sie sich auf oder es bilden sich Höhlen unter der erkalteten Decke. Ein paar „Gallier“ – trotzen unerbittlich der Naturgewalt mit kleiner Ruhe-OaseNeu gebautes Haus. Wenn die nächste Ladung Lava hier ins Meer fließt sind die Bewohner bereit. Die Touristen kommen sicher und machen das ganze lohnenswert.Auf dem Weg von und nach Kapana: ein kleiner Abschnitt wo es links und rechts der Straße brodelt. Es riecht nach Schwefel und der vulkanische „Nebel“ hat Geschwindigkeitsberenzungen zur Folge. Bestes Anzeichen: die vulkanische Aktivität hier ist omnipräsent und es kann jederzeit wieder losgehen.
Mittlerweile haben wir den Nationalpark aber hinter uns gelassen und sind auf der Westseite von Big Island angekommen. Inklusive Strand und herrlicher Aussicht.