Von Pferden und Töpfern

Mit der Kutsche durch die Dörfer von Ava fahren klingt romantisch. Einzig die menschlichen Moskitos stören die Idylle – begleiten sie uns doch auf Rollern und Fahrrädern. Einige von ihnen verdienen sich mit dieser Beharrlichkeit auch ein Geschäft.

Das verlassene buddhistische Kloster entschädigt aber dafür. Und auch das hundert Jahre ältere Kloster, das allerdings aus Teak gebaut ist und noch benutzt wird, ist die Fahrt durchaus wert.

Mittags lernen wir, wie die Burmesen ihr Flusswasser trinkbar machen – mit Töpferware. Nicht nur setzt sich das Sediment am Boden des Tontopfs ab, zudem bleibt das Wasser herrlich kühl. Trotzdem nichts für unsere westlichen Mägen.

Das Dorf birgt eine interessanten Anblick, alles ist staubig und erdig. Die Menschen aber, wie überall in Burma, lachen und freuen sich über den Touristenbesuch.

Sonnenaufgang über dem Irrawady Start in den Tag auf der Pferdekarre Es ist Trockenzeit – da wird im ausgetrockneten Flussbett eines Nebenfluss des Irrawady Gemüse angebaut Altes Kloster Vor allem in herrlicher Ruhe Durch die kühlen Gänge flitzen die Fledermäuse Eine der hartnäckigen Verkäuferinnen – diese hier aber sehr sportlich, nicht auf dem Roller sondern auf dem Fahrrad Edward und Karen in ihrer Kutsche zwischen den Feldern Kloster in Betrieb, alles aus Teakholz In der Bergprovinz Shan, aus der unser Guide kommt, wird Tee angebaut. Er ist sehr mild und schmeckt mir ausgezeichnet Im Töpferdorf Yandabo Das Handwerk wird von Generation zu Generation weiter gegeben. Der Vater wohnt natürlich noch auf dem Hof und hat voller Stolz erzählt, dass er all seine 8 Kinder durch die Uni gebracht hat Hier werden die Töpfe und Öfen in einem großen Scheiterhaufen gebrannt Und so sieht es nach 3 Tagen brennen und 3 Tagen abkühlen aus All die Töpfe die am Ufer bereit für den Abtransport sind glänzen in der güldenen Abendsonne Der Sonnenuntergang…… bringt die Fliegen. Zum Glück keine Moskitos und auch nur an dieser Anlegestelle bisher.

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A walk in the park

Letztes Wochenende habe ich mich ein wenig mit Kamera Equipment beschäftigt. Seit etwa fünf Jahren fotografiere ich ja (anfangs weniger, mittlerweile doch etwas ernsthafter, wie ihr hier auch immer wieder sehen dürft) mit einer digitalen Spiegelreflexkamera von Nikon – dem Einsteigermodell. Mein Lieblingsobjektiv ist ein Tele-Macro im Bereich 70-300mm; damit bekommt man dann auch schon einigermaßen nette Bilder von Tieren (oder Menschen) hin. Habt ihr ja alles schon hier gesehen, die Bilder von Borneo, zum Beispiel.

Jetzt würde ich in den nächsten Jahren gerne in die Mittelklasse der Kameragehäuse aufsteigen und auch die Objektivauswahl ein wenig verbreitern (was Lichtintensives für Sternenhimmel-Bilder wäre toll, die begeistern mich. Und ein längeres Tele für die Naturfotos, damit kann ich mich stundenlang befassen – und dann am liebsten wieder nach Südafrika auf Safari).

Aber dafür ist erst mal noch ein wenig Üben angesagt – um ein Gefühl dafür zu bekommen, was mir wichtig ist und in welche Richtung das neue Equipment gehen soll.  Es war ein herrlicher Herbsttag am freien Montag und zum ersten Mal seit unserem allerersten Besuch des Sankeien vor zwei Jahren waren wir auch wieder nur zu zweit unterwegs und hatten ganz viel Zeit für Fotografie-Übungen. Nic hat da ja schon einiges an Erfahrung und Wissen angesammelt, davon kann ich jetzt profitieren. Hier eine kleine Auswahl aus den 300 geschossenen Bildern.

DSC_8677 Hungriger Brokatkarpfen, Koi (Cyprinus carpio) – auf japanisch Nishikigoi.

DSC_8698 Japanische Sumpfschildkröten (Mauremys japonica), endemisch in Japan. Hier heißen sie allerdings Nihon ishigame, was übersetzt so viel wie Japanische Steinschildkröte heißt. Passt, sie sitzen ja gerne auf Steinen). Mich haben die wunderschönen Zeichnungen unten am Hals fasziniert.

DSC_8710 Die Fleckschnabel Enten (Anas zonorhyncha) waren alle ein bisschen unruhig unterwegs und haben sich geputzt was das Zeug hält. Zeit für einen Action-Shot.

DSC_8716 Kleiner Kohlweißling (Pieris rapae).

DSC_8729 Die sind hier sehr weit verbreitet. Zum Glück ungefährlich – entgegen ihrer beeindruckenden Optik. Goldene Seidenspinne (Nephila clavata), hier ein großes Weibchen im Netz. Männchen werden deutlich kleiner und gerne mal nach der Fortpflanzung als stärkender Snack verspeist.

DSC_8758DSC_8768DSC_8774 Taubenschwanz-Spam (und ich hatte erst noch 6 weitere Bilder drin…) – so einen wollte ich schon ganz lange mal fotografieren und bin sehr glücklich endlich einen fotogenen gefunden zu haben. Wobei, gefunden hat ihn Nic während ich eine Hummel fotografiert habe, ich hab dann nur drauf gehalten. Schaut auch nur den schönen Rüssel auf dem letzten Bild an. Hach, ich mag den Taubenschwanz (Macroglossum stellatarum).

DSC_8793 Kein wahnsinnig besonderes Bild, aber nachdem ich über eine Stunde recherchiert habe auf der Suche nach eindeutiger Identifikation, muss ich es euch einfach zeigen um den Zeitaufwand zu rechtfertigen. Ich vermute stark, dass es das Raupenstadium von einem Breitflügeligen Fleckleibbär ist (auch Weiße Tigermotte genannt, Spilosoma lubricipeda). Falls sich irgendwelche kundigen Raupen-Identifizierer auf dieses Blog verirren freue ich mich über Korrektur oder Bestätigung.

DSC_8814DSC_8828DSC_8835 Prachtvoller Graureiher (Ardea cinerea), der den Koi Karpfen das Brot wegschnappt.

DSC_8836 Und zu guter letzt weg von den Naturbildern und ein kleiner Ausflug ins klassische Portrait. Während der Aufnahme hat es mir irgendwie nicht so richtig gefallen, deshalb habe ich tatsächlich nur eine einzelne Aufnahme gemacht. Lightroom hat das ganze dann aber doch unerwartet gerettet und ich bin überrascht, wie schön es geworden ist. Muss am Motiv liegen ;)

 

Hallo und Willkommen

an alle meinen treuen Leser, die ab und an hier rein schauen oder (auch ganz DGSVO konform) eine Benachrichtigungsmail bekommen.

Hab’s ja ganz schön schleifen lassen. Eine meiner persönlichen Erklärungen ist, China und Shanghai war das große Abenteuer und hinter jeder Ecke hat der nächste Knaller-Blogbeitrag gelauert – Japan ist im Vergleich „langweilig“. Aber auch schön, geordnet, kultiviert, freundlich und höflich, hochentwickelt. Trotz allem gäbe es hier so viel zu berichten und ich habe in meinem Bulletjournal eine ellenlange Liste an Beiträgen, die ich bloggen möchte. Jetzt muss ich sie also nur noch schreiben ;) Heute nutze ich mal die lästige Regenzeit und zeige euch ein paar Bilder.

Ganz oben steht mein Happy Place vom Weihnachtsurlaub, aber nachdem dieser besondere Ort mehr Zeit und Umfang braucht, muss das noch mal hinten anstehen.

Trotzdem geht’s heute um Urlaub. Wir haben’s getan. Wir waren „schon wieder“ im Urlaub. Ich habe während des Urlaubs und danach schon an einem langen Beitrag zum Thema „Wie, ihr geht schon wieder in den Urlaub?“ geschrieben, ausgefeilt und letztlich verworfen. Ich habe keine Lust, mich zu rechtfertigen. Reisen ist unser liebstes Hobby und das wird sich in naher Zukunft nicht ändern, egal wo wir wohnen, egal ob das Ziel 30 km entfernt ist oder 3000 km oder mehr – wenn wir es sehen wollen, werden wir es uns ansehen gehen. Und gegebenenfalls danach darüber bloggen – schließlich gibt es hier ja zum Glück Leser, die es interessiert und sich darüber freuen. „Aber ihr tut immer so auf Umweltschutz und dann in den Urlaub fliegen, pffft, findest Du das nicht scheinheilig?“ Auch dazu habe ich keine große Lust mich zu rechtfertigen, erst Recht nicht hier. Das Thema ist so viel komplexer als dass ich das in diesem Umfang könnte. Ich sage nur so viel: es ist ein konstantes Gesprächsthema bei uns, wir bauen den Umweltschutz aktiv in die Urlaubsplanung (oder, falls nicht möglich, danach in Form von Unterstützung für würdige Organisationen) ein und können für uns sagen, dass wir unseren Weg gefunden haben. Ich stimme dem Zitat von Hans Magnus Enzensberger bedingt zu:

Der Tourist zerstört, was er sucht, indem er es findet.

Aber unser letzter Urlaub hat eben auch gezeigt, dass Nichttourismus dem Naturschutz unter Umständen keinen Gefallen tut. Unsere Devise also: Die Umsetzung macht es. Danach handeln wir.

Aktuell (bzw im Mai, als zum Kaiserwechsel eine doppelte Golden Week tolle Urlaubstage beschert hat) waren wir also in Malaysia. Genauer, im Bundesstaat Sabah, auf Borneo. Das war schon lange ein Traumziel. Ich möchte jetzt hier nicht groß und breit auf Palmöl, Regenwald-Abholzung, Aussterben von Tieren und Co eingehen (weil dieser Beitrag dem Rahmen nicht gerecht würde. Aber wer weiß, vielleicht wann anders mehr dazu… Es ist ein brandaktuelles Thema das uns auch sehr ans Herz geht). Stattdessen zum Abrunden und Wiedereinstieg in den Blog hier ein paar meiner fotografischen Highlights:

DSC_6161 Proboscis Affen (Nasenaffen, Nasalis larvatus), hier eine Familie. Diese besteht aus einem Alphamännchen, seinem Harem und den Kindern.

DSC_6274  Das ist das zugehörige Alpha-Männchen. Fun fact: Nasenaffen können 24 Stunden Erektionen halten. Rein zur Fortpflanzung, allerdings.

DSC_6175 Longtail Macaques (Krabbenesser, Macaca fascicularis) Vor denen hab ich einen Heidenrespekt. Kleine garstige Äffchen, aber komischerweise wenn sie nicht an Menschen gewöhnt und angefüttert sind, sogar recht niedlich.

DSC_6293 Nasenaffen haben Lieblingsbäume. Quasi das Delikatessen all-you-can-eat Buffett unter den Bäumen. Die werden dann abgegrast bis nichts mehr da ist, wie hier abgebildet. Mehr Affen als Blätter am Baum… dem Baum macht das zum Glück nichts, er erholt sich vollständig… bis zum nächsten Gelage.

DSC_6322 Sonnenuntergang über dem Kinabatangan Fluss. Ein, trotz anliegender Palmölplantagen, sensationeller Flecken Erde.

DSC_6351  Rhinoceros Hornbill (Rhinozerosvogel, Buceros rhinoceros), einer der größten Vertreter der Nashornvögel. Ich habe eine Schwäche für alle Nashornvögel und die Sichtungen waren einfach alle ein Traum.

DSC_6402 Keine Safari ohne „Kill“: Zufälliges Glück, gerade ein Foto von einer Gottesanbeterin (wissenschaftlicher Name ist mir nicht bekannt – es gibt sehr viele Unterfamilien in Borneo und weltweit) machen wollen, als vor ihr die arme Wespe auf dem Blatt gelandet ist. Wir haben hier in Japan ja auch Gottesanbeterinnen, aber ich hab noch nie eine gesehen, die sich so schnell bewegt (mit dem Makro draufzuhalten hat vermutlich nicht geholfen, wobei, für das Bild schon).

DSC_6433  Ein wunderhübscher Lemur (Malaien-Gleitflieger, Cynocephalus variegatus) Direkt hinter der Terrasse der Sukau Rainforest Lodge, was für ein Glück.

DSC_6501 Wo wir schon von Glück sprechen… das seltenste Tier, das ich je in freier Wildbahn gesehen habe, ein Storm’s Stork (Höckerstorch, Ciconia stormi). Nach einem tropischen Regenguss auf dem Weg zurück zur Lodge wurde unsere Naturführerin Shahniza plötzlich sehr aufgeregt. Wild auf den Storch zeigend, erklärte sie uns (unbeeindruckter Truppe), dass das der seltenste Storch der Welt ist. Im panischen Kramen nach den (von dem Regen verstauten) Kameras ging die Hausnummer von geschätzt 250-500 Individuen weltweit fast unter. Unser eigentlicher Guide, Nexter, war abends sehr begeistert, wollte es uns aber auch erst so recht glauben, bis wir ihm das Bild gezeigt haben. Vor kurzem war eine dreiköpfige Gruppe extra zur Lodge gereist und hat sich über Tage hinweg fies Sonnenbrand auf der Lauer nach dem Höckerstorch eingefangen. Enttäuscht mussten sie damals ohne Sichtung wieder abreisen – und auf uns hat einer, einfach so, in erster Reihe gewartet.

DSC_6575 Der zweithäufigste Nashornvogel in Borneo: Asian Black Hornbill (Malaien-Hornvogel Anthracoceros malayanus) – trotzdem sehr hübsch :)

DSC_6831 Ein großer Waran (Varanus salvator) am Ufer. Irgendwann schauen wir uns auch mal die großen „Verwandten“ in Indonesien an…

DSC_6925 Die Schmetterlinge von Borneo hatten mir es fast so sehr wie die Hornvögel angetan – sie sind nur auch viel schwerer zu fotografieren. Nic musste Stunden mit mir auf dem Naturpfad verbringen um ein paar Bilder zu schießen – und nicht mal 0,1% davon sind vorzeigbar…

DSC_6952 Perfekt getarnt – und ich muss es hier mal festhalten: ich liebe dieses 70-300mm Teleobjektiv (mit Makro), das mir Nic vor Jahren geschenkt hat! Jetzt möchte ich noch mal auf Safari nach Südafrika ;)

DSC_7013 Eine der eindrücklichsten Begegnungen am Kinabatangan. Kurz vor Betreten der Gomantong Höhle sichteten wir diese Orang-Utan (Pongo pygmaeus) Mutter mit ihrem circa 6-9 Monate alten Baby (unter ihrem Kinn linst es hervor). Kurz darauf, kam auch ihr Erstgeborener, ein Männchen das mit seinen 6-7 Jahren schon fast flügge ist. Achtung, jetzt kommt Orang-Utan Babyspam (aber die Orang-Utans waren auch der Anlass für unsere Reise, und dieser Moment ist definitiv eines der Highlights – ich werde ihn niemals vergessen)

DSC_7194 Guck guck…

DSC_7262 Wahnsinn wie entspannt die Mutter in unserer Gegenwart ist. Schön zu sehen, dass die Orang-Utan Mama dieses Vertrauen in uns hatte.

DSC_7266 Sogar mit Blick direkt ins Herz (oder das Objektiv. Aber ihr wisst, was ich meine).

DSC_7302 Daumenlutschen gibt es auch im Menschenaffen-Reich.

DSC_7344 Ebenso wie auf den Eltern rumklettern…

DSC_7385 Und hier noch der fast ausgewachsene Sohnemann. Er kam ein wenig später und scheint schon recht eigenständig zu sein. Es ist nicht unüblich, dass Orang-Utans zwei Kinder bei sich haben, vor allem da die Söhne immer ein bisschen länger brauchen bis sie sich von der Mama lösen (circa 7 Jahre, im Vergleich zu etwa 5-6 Jahren bei den Töchtern – die aber ihr Revier oft in der Nähe der Mütter etablieren). Was die Fortpflanzung angeht, läuft das alles übrigens sehr ähnlich wie beim Menschen, aber wir haben ja auch zu 96,7% identische DNA. Der Zyklus dauert 28 Tage, die Tragezeit ca. 9 Monate. Ein Weibchen wird zwar mit 7 geschlechtsreif, pflanzt sich aber erst mit 14 Jahren wirklich fort. Bei einer Lebenserwartung (im Idealfall) von 50 Jahren trägt ein Weibchen oft 2-3 Nachkommen zu ihrer Lebzeit aus. In Gefangenschaft werden die Tiere übrigens bis zu zehn Jahre älter, treten aber mit ca. 48 Jahren in die Menopause ein.

DSC_7429 Giant Cave Centipede (Hundertfüßler Thereuopoda longicornis, früher Scutigera decipiens), die ältesten giftigen Tiere, aus entwicklungsgeschichtlicher Sicht. Ihr Gift ist für gesunde Menschen nicht tödlich, aber extrem unangenehm und führt über Wochen zu höllischen Schmerzen die von der Bissstelle in den ganzen Körper strahlen. Wir haben uns tunlichst davor gehütet, auch nur in die Nähe zu kommen (die Aufnahme ist mit 300mm gemacht worden). In Japan haben wir übrigens auch Hundertfüßler (allerdings keine mit langen Beinen) und die sind auch sehr garstig. Ich halte mich weit fern und Nic entfernt sie auch mit äußerstem Respekt aus unserer Garage. Manchmal mit einem Besen als „Minigolfschläger“…

DSC_7735 Eine nächste Sichtung der Art „nur einmal im Leben“. Diesmal im Urwald von Danum Valley, von dem ich euch nächstes Mal noch mehr berichten möchte. Unser Guide Tommy dachte erst, es wäre ein einfaches Hörnchen. Ich habe ehrlich gesagt so gar nichts gesehen und mit dem Tele einfach auf die Stelle am Baum gehalten, die er angezeigt hat. Nach dem Reinzoomen wollte Tommy aber gleich ein Foto vom Display machen um es den Kollegen zu zeigen – zuletzt hatte er so einen Marder ein Jahr zuvor gesehen und sie sind wohl recht selten (weil scheu und gut getarnt).

DSC_7764  Ein Hirschkäfer der in der Lodge entspannt. Sehr fotogen, extrem langsam.

DSC_7823 Beim Nachtspaziergang am Teich. Ich erspare euch den Frosch-Spam, aber die sind auch einfach so toll zu fotografieren.

DSC_6014 Zu Beginn der Safari führt der erste Weg in das Orang-Utan Rehabilitierungszentrum in Sandakan. So wird schon mal der Druck weggenommen, die Tiere sehen zu „müssen“. Zur Fütterungszeit um 10 sieht man sicher welche und wenn man Glück hat sogar welche aus der Nähe. Das Zentrum ist zum Wald hin offen und die ausgewilderten Tiere können sich frei bewegen. Auch wenn sie von den Menschen entwöhnt werden, steht es ihnen frei, sich dort ihre Nahrung ein bisschen aufzubessern. Für die Initiatoren ist es natürlich am tollsten wenn nach langer Zeit ein ausgewildertes Weibchen zurückkehrt um für sich und den frischen Nachwuchs die Nahrung aufbessern. Zur Fütterung wird aber immer nur die gleiche „langweilige Mischung“ gegeben, um sicher zu stellen, dass die Tiere im Wald nach den richtigen Leckerbissen suchen und überlebensfähig werden.

Dieses Weibchen heisst Wulan, Jahrgang 2008 und hat ein Faible für Touristen. Ganz unschuldig setzt sie sich gerne an den Weg, schaut lieb und treu – und wenn man ihr zu Nahe kommt ist ganz schnell die Kamera oder der Hut weg… oder schlimmeres (Orang-Utans sind sieben Mal stärker als Menschen). Unser Guide Nexter war aber ein echtes Juwel, er hat uns nicht nur nachhaltig die Natur näher gebracht, sondern auch allzeit vor allen Gefahren gewarnt und acht gegeben. (Wie alle unserer Naturführer. Wir haben die Safari mit Borneo Eco Tours gemacht und können den Anbieter nur empfehlen. Ich denke, nicht umsonst werden sie von National Geographic unterstützt und haben hochkarätige Gäste mit Naturschutz-Interesse wie, neben anderen, David Attenborough. Seine Borneo Doku wurde auf dem Kinabatangan gedreht, sein damaliges Boot ist nun auf der Terrasse als Tisch für das Buffett umfunktioniert. Die Höhle in die er sich abseilt ist die oben erwähnte Gomantong Höhle. Viel Spass beim Schauen :)) (Disclaimer: Dieser Beitrag beinhaltet keine bezahlte Werbung, alle Namensnennung sind freiwillig und aus der vollen Überzeugung, etwas Hochwertiges, Nachhaltiges zu empfehlen.)

DSC_5928 Zu guter Letzt noch ein anderes Bild vom ersten Teil der Reise, im Nordwesten von Sabah, auf der Insel Gaia vor Kota Kinabalu. Auf der „möchte ich unbedingt mal fotografieren“ Liste von mir stand „Kolibri im Flug“ ganz weit oben. Ich kann immer noch nicht glauben, dass mir dieser Glückstreffer gelungen ist – auch wenn der Kolibri nicht dekorativ vor der Blüte schwebt, sondern darüber. Wenn ihr reinzoomt könnt ihr auch die kleine Fliege rechts der Blüte bewundern.

Weihnachtliche Grüße

Liebe Leser,

Aus der Ferne wünschen wir Euch und euren Lieben eine schöne Zeit zwischen den Jahren und tolle Feste.

Im Rausch der Geschenke Louis C.K. nicht vergessen: der einzige Grund dem Nachbarn auf den Teller zu schauen ist: um sicher zu stellen, dass er genug hat. Nicht, ob man ebenso viel hat.

Wir sind ein bisschen in Asien unterwegs und genießen die warme Weihnacht in vollen Zügen. Morgen geht es dann zu meinem persönlichen Happy Place 2018, von dem ich euch noch gar nicht erzählt hab (wird aber nachgeholt) – dort sind wir allerdings offline (im wahrsten Sinne, es gibt nämlich keinen Empfang) und geben uns zum Ausklang von 2018 und zur Einstimmung auf das neue Jahr, dem Abstecken unserer Ziele und Ambitionen, Wünschen und Plänen voll dem ‚digital detox‘ hin. Am 03.01.19 können dann unsere Neujahreswünsche mit etwas Verspätung an Euch durchgestellt werden ;)

2018 war ein aufregendes Jahr. Einer meiner Ansprüche für 2019 ist, hier endlich von all den Abenteuern zu berichten, die wir erlebt haben (die betreffende Seite in meinem Bullet Journal ist schon verdammt voll) und wieder mehr „Echtzeit“ zu berichten, was wir erleben. Leider habe ich aktuell aus Speicherplatz-Gründen kaum Fotos auf dem Handy, daher kommt der Jahresrückblick auch etwas später.

Hier aber zumindest ein paar Impressionen aus dem aktuellen Urlaub.

Station1: Kuala Lumpur, Malaysia

Blick auf die Petronas Towers vom Hotel Immer mehr Metropolen bauen auf Begrünung der Wolkenkratzer – großartige Idee, so lange es ökologisch nachhaltig umgesetzt wird Nachdenkliche Wandmalerei am Allianz-Gebäude Zentrale Moschee am Unabhängigkeitsplatz Fernsehturm und Petronas Towers Große Lichter…… und bunte Lichter an den Petronas Towers Logik wird dich von A nach B bringen – Vorstellungskraft wird Dich überallhin bringen (Albert Einstein, Zitat fotografiert in dem unterirdischen Weg von den Petronas Towers zum KL Convention Center)

Station2: Langkawi, MalaysiaKunang Kunang Heritage Villas – altes Hotel in den Reisfeldern von West-Langkawi (Langkawi ist allerdings nur etwa 35km lang und 25km breit)Baden an den Rockpools des „Seven Wells“ Wasserfall Doppeltes GlückBadestrand im Norden, Tanjung RhuRegnerischer Regenwald am höchsten Berg Langkawis (Gunung Raya, 881m üNN)Eigentlich wollten wir Tiere beobachten, stattdessen genießen wir den Regen und die schöne Aussicht dahinterBeste Inselaktivität: Mangroventour mit Peter Hoefinger! Österreicher der seit 1989 mit seiner deutschen Frau (welch exquisite Kombination :p) auf Langkawi wohnt und dort der nachhaltigste Naturführer istApropos Nachhaltig: wir haben viel über Mangroven gelernt. Dass sie der weltbeste CO2-Speicher sind wussten wir aber schon. Um unseren schlechten ökologischen Fußabdruck auszugleichen, durften wir mit Peter neue Mangroven Pflanzen. Das ist aber nur der Anfang… mehr dazu dann in 2019Leuchtende Farben und irgendwo dahinter versteckt sich mindestens ein SaltieFür alle die nach Langkawi gehen und der deutschen Sprache mächtig sind: kontaktiert Peter! Keine Adlerfütterung! Keine anderen Touristen! Keine laute Höhlenführung mit 250 Asiaten. Einfach nur 5 Stunden lernen, entdecken, diskutieren, lauschen und Augen sowie Herz öffnen. Danke Peter, für die großartige Tour und dass Du uns so kurzfristig noch unter gebracht hast! Donnerstags Nachtmarkt im Westen der Insel (es gibt noch einen Montags und Mittwochs Nachtmarkt an anderen Orten) Nochmal auf den Gunung Raya hoch, wir wollen schließlich Tiere finden!Das Rangerherz in uns schlägt höher und höher. In diesem Baum hat es nur so gewimmelt. Auf dem Foto (ich verspreche, es gibt tolle Bilder von der Kamera mit dem Tele, werden dann nachgeliefert!) findet ihr mindestens 3 Nashornvögel und ein Flughörnchen. Fun fact: Nashornvögel können vieles, aber nicht: sich leise anschleichen. Das beeindruckende „woooosh wooooosh“ ihrer Flügelschläge kündigt sie schon an, bevor man sie sehen kann. Beeindruckende Vögel. Makaken sieht man in Langkawi an jeder Ecke (und sie haben auch schon gelernt, dass der Mensch ein großes Selbstbedienungs-Buffett ist), aber auf dem Ausflug haben wir sogar noch Brillenäffchen gefunden. Sehr entspannte, schüchterne Affen, die den Menschen meiden.Letzter Sonnenuntergang über Kunang Kunang

Station3: Singapur, SingapurBegrüntes Hotel: Blick aus dem 10. Stock – später noch ein Bild von außen Ältester taoistischer Tempel der Stadt. Die Wandmalereien sind Erinnerung und Mahnmal, wie die ersten Migranten/“Gastarbeiter“ in großer Entbehrung das Stadtbild geprägt haben. Wichtige Botschaft für die ganze Welt, 2018 umso mehr.Buntes Chinatown1Buntes Chinatown2Aussenansicht des begrünten Hotel. Tolles Konzept, das in der „Gartenstadt Singapur“ viel umgesetzt wird. Zukunftsvisionen der Metropolen.Der berühmte Merlion und das gehypte Marina Bay Sands HotelWeihnachtsstimmung an den FrangipanisBotanischer GartenEinziges UNESCO Weltkulturerbe von Singapur und mit viel Liebe und nachhaltiger Überlegung gemacht Nachbau eines Tropischen NebelbergsGrößte Orchideenausstellung: Rund 1000 Spezies (inklusive Micro-Orchideen) und 2000 HybrideNebel am NebelbergBlick hinter den WasserfallDanach: Aufziehendes Unwetter, bringt herrliche Lufterfrischung. Plötzlich drückt es nicht mehr und die Luft riecht gutSkulptur vom Spanier Lorenzo Quinn: „Die Kraft der Natur, 2008“:

„Die Menschheit denkt, sie sei die höchste Kraft, über allen anderen und in absoluter Kontrolle über die Umwelt und Vorherbestimmung. Wir leben in einer falschen Vorstellung der Sicherheit, nur um von der Raserei der Mutter Natur aufgeschreckt zu werden, die uns an ihre Präsenz und unsere Verantwortung gegenüber ihrem Kind, der Erde, erinnert.“

It‘s Waikiki time

Wir hatten ja schon viel Vorwarnung von einem der berühmtesten Strände der Welt – und wurden dahingehen nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil, wir wurden in unserer Reiseplanung bestätigt. Allerdings haben wir es auch nicht an die vielgelobte Nordküste Oahu’s geschafft, aber man braucht ja immer Gründe um zurück zu kehren (und über Honolulu wird man wohl immer fliegen müssen).

Aber umso erfreulicher war das Abendessen bei Duke’s, durchaus eines der besten des Urlaubs.

Zum Abschluss gibt es jetzt noch mal ein Big Wave der Kona Brewing Company (Hawai’is erste Mikrobrauerei) – deren Biere wir zum Glück auch in unserem hawai’ianischen Burgerladen in Yokohama bekommen. Morgen geht es dann ab nach Hause, neben sieben Stunden Flug warten geschlagene 19 Stunden Zeitunterschied auf uns, wir verlieren also einen Wochentag. Wobei, immer positiv denkend, das eigentlich nur bedeutet, dass das Wochenende schneller herannaht ;)

Anflug auf Oahu, alles deutlich urbaner als bisher. Auch auf dem Weg vom Flughafen nach Waikiki, Honolulu, merkt man schon wie anders es sich anfühlt Den Laden gibt es in ganz Japan – meine Inspiration, endlich mal paoched eggs selbst zubereitet zu haben. Quasi ein Stück zu Hause in WaikikiIch weiß nicht, wie ich mit Worten beschreiben kann, wie anders Waikiki und Honolulu zu dem Hawai’i sind, das wir bisher in unserem Urlaub entdeckt haben. Vielleicht hinkt der Vergleich, aber es ist wie Urlaub in Neuseeland versus Urlaub in Shanghai/New York oder ein beliebigen anderen Grossstadt. Die Menge an Drogenabhängigen die an der Strandpromenade liegen, sitzen oder sich in einem Zwischenstadium befinden ist bedenklich…Im Hintergrund der Diamond Head, das Wahrzeichen von Honolulu, ein Tuffsteinkrater

Bilderflut von Mond und Mars

Bevor wir die unglaubliche Wanderung im Haleakala Krater angehen konnten, stand natürlich erst mal Frühstück im B&B an. An einem langen Tisch haben wir uns mit den anderen Reisenden ausgetauscht und prompt verquatscht, aber es ist ja Urlaub und so ein Tag darf durchaus gemütlich angegangen werden!

Der Weg auf den Berg ist kurvenreich und die vorbeiziehenden Wolken, die Baumgrenze, die Blicke auf das Meer, den Nordwest-Zipfel Maui’s, auf dem wir am Vortag unterwegs waren, die Sonne, die Städte – alles sehr abwechslungsreich. Und ein letzter Anblick der Zivilisation, bevor es in die Caldera; und damit die Kraterlandschaft, des Haleakala geht.

Das obere Visitor Center auf 3000 HM bietet Parkplatz und zugleich Ausgangspunkt des Trails. Der Ausblick von dort ist schon vielversprechend, aber nichts toppt das Gefühl, inmitten der kleinen Krater, Hügel und Steinwüste zu stehen.

Der Weg runter geht über Serpentinen, oft auf Sand und Geröll (nicht umsonst wandert man auf dem „Sliding Sands Trail“), was sehr angenehm für die Gelenke ist. Nichtsdestotrotz gaben mir die zurückgelegten Höhenmeter ein mulmiges Gefühl, immer in dem Wissen, dass ich jeden Schritt den ich in den Krater hinabsteige am Ende des Tages wieder raufkraxeln muss.

Nach einer Stunde und guten 550 Höhenmetern kam die erste flache Partie und hat mir ein trügerisches Gefühl der Sicherheit gegeben: so schlimm ist es nicht. Der Trail war bisher weich und selten steil, einfach nur lang und tief. Nach der nächsten Kurve öffnete sich allerdings der Blick und offenbart tolle Aussichten auf die Caldera – aber leider noch viel zu hoch. Das letzte Stück war dann auch das härteste, mehr Stufen, mehr Gefällen und es zog sich. An der Gabelung der Trails in der Caldera waren zwei Pferde angebunden, mein Landmark – da muss ich hin. Und sie wollten einfach nicht näher kommen.

Am Start des Trails haben wir uns ein Zeitlimits gesetzt: 11:10 ging es los, komme was wolle wird spätestens um 14:00 gedreht.

Es wäre schön gewesen, noch die Kraterumrundung des Halali’i Krater mitzunehmen (und ich ärgere mich ein wenig, dafür nicht fit genug zu sein) aber auch so war es eine atemberaubende Erfahrung.

  • Auf halbem Weg nach der Abzweigung zum Halali’i Krater war für mich Schluss und nach einer ausgedehnten Pause (ausgedehnt heißt bei unserem Stil 15 Minuten ;)) mit Keksen und Wasser ging es an den beschwerlichen Weg zurück zum Auto. Zeitweilig habe ich mir jenes auch wirklich herbeigesehnt, vor allem das erste Steile Stück hat einiges an Kräften abverlangt. Es ist komisch, „verkehrt herum“ zu wandern (sonst steigen wir erst auf einen Gipfel auf und steigen danach ab) und eine Herausforderung, sich die Kräfte ordentlich einzuteilen. Wir haben aber alles richtig gemacht und je weiter uns der Weg nach oben führte, desto angenehmer wurde der Aufstieg. Wir hatten uns noch eine Ecke für die finale Pause (und unseren letzten Apfel) ausgesucht, von dort den Ausblick über den Krater im letzten Licht des Tages genossen. Kurz bevor die Sonne hinter dem hohen Kraterrrand der gesamten Caldera verschwand, ging es für uns in den Endspurt und noch einmal etwas steiler bergan. Zu dem Zeitpunkt kein Problem – das Ziel vor Augen, fast zurück und in der Gewissheit: jetzt kann nichts mehr passieren. Wir haben alles richtig gemacht!
  • Das i-Tüpfelchen war ein Schwarm von Nene Gänsen, endemisch in Hawai’i und sehr bedroht. Auf dem letzten Stück des Aufstiegs sind sie zum Teil vor uns über den Weg gewuselt und gegen den Hügel war jede Bewegung deutlich sichtbarer als auf dem Weg herunter.
  • Den ganzen Tag haben wir sehr wenig Menschen gesehen, am Anfang kamen uns die paar frühen Wanderer auf dem Weg zurück entgegen und die längste Zeit hatten wir nur in einer Entfernung die gleichen Wanderer mit uns. Erst zum Schluss kamen dann die Horden für den Sonnenuntergang.
  • Alles in allem ein magischer Tag, der durch einen Sonnenuntergang hoch über Maui abgerundet wurde. Heute tut jeder Schritt weh, aber das haben wir uns auch verdient!
  • Auf dem Weg nach oben
  • Wolkenmeer Erster Blick in die Caldera, kleine wattige Wolken die über den Rand fluffen Rechts auf dem Bild sichtbar: der Trail, hier wie eine Ameisenstrasse, der sich in die Caldera runterwindet Farbenspiel während dem Abstieg. Blau, schwarz, braun, grün, gelb und rotBlick auf die kleinen Krater im großen Krater (der Caldera)Silversword, eine Haleakala-endemische Pflanze die bedroht ist. Nur an den Hängen dieser Caldera zu finden Auch richtig große Trümmer liegen in der Landschaft – hier mit Größenvergleich ;) Ist das ähnlich zu den Aussichten, die Neil Armstrong und Buzz Aldrin als erste Menschen auf dem Mond gesehen haben? Solche Fragen schießen einem unweigerlich durch den Kopf, die menschliche Neu- und Wissbegierde überstrahlt da alles weltlichen Gedanken Auch hier wieder Nic als Größenvergleich – es ist einfach unmöglich, die Dimensionen und Ansichten in Worte und Bilder zu fassen Und nun den Trail zurück, der sengenden Sonne entgegen Fast die selbe Stelle wie zuvor, doch die anders stehende Sonne verändert die Ansicht. Neues Farbenspiel, anderer Schattenwurf Langsam legt sich die Dunkelheit über den Krater Suchspiel: finde die NeneGotcha!Winkewinke vom Sonnenuntergang Über den Wolken, auf dem höchsten Punkt Mauis Letztes Leuchten eines großartigen Tages. Danke, Maui! Jetzt aber ab nach Kauai, wo Tauchen, Wandern, Planschen und – cherry on top! – Dani und Stefan auf uns warten :)
  • Aloha!

    Heute Grüße von unserem Ausflug nach Hawai’i. Okay, fairerweise nicht nur heute, sondern auch in den nächsten Tagen. Aber heute geht das Abenteuer los.

    Neben Anreise war nur akklimatisieren geplant, nachdem aber unsere Koffer den Weg von Honolulu nach Big Island nicht mit uns zusammen geschafft haben (heißer Tipp der Flughafendame in Hilo: nicht 4 Stunden vor Abflug in Honolulu einchecken… hätte man uns das mal dort gesagt ;)) haben wir zum Zeit totschlagen und aller Müdigkeit zum Trotz einen ersten kleinen Ausflug gemacht: Old Highway und Akaka Falls

    Old Highway: Meerblick

    Die Akaka Falls stürzen sich 135 Meter in die Tiefe

    Um sich dann unten in einem Pool zu sammeln. Schwimmen leider verboten…

    Hinten Bambuswäldchen, vorne uralter Baum mit Luftwurzeln und Lianen. Alles sehr unberührt.

    Fescher Mann, mächtiges Gefährt und ein Bach, der durch einen Felstunnel herabfließt.

    Beim Abendessen wirft mir die Serviette eine Frage entgegen: Was hast Du heute gelernt? Dass Hawai’i wunderschön ist und ich mich auf den ersten Blick in die wilde Natur und fast-unberührte Schönheit verliebt habe. Welch wunderschöner Flecken Erde.

    PS: Unsere Koffer haben wir jetzt auch. Und mit 19 Stunden Zeitverschiebung, kaum Schlaf auf dem Konto, abgesehen von 1-2 Stunden unruhigem Flugzeug-Dösen gehen wir um 19:30 ins Bett. Naja, vielleicht gibt es dann morgen, so das Wetter es will, ein Sonnenaufgangsbild ;)

    Tag der Alten… es wird Herbst

    Irgendwie ist das auch treffend metaphorisch. Heute ist Feiertag, Tag der Alten. Das haben wir zu einem vorgewitterlichen (demnächst sollte es hier etwas rund gehen) Spaziergang genutzt und haben mal wieder durch unsere Gegend erkundet.

    Gerade in Blüte: „Spinnenlilien“. Letzte Woche in Sankeien noch geschlossen, heute in Italy Garden schon teils in Pracht

    Der nächste Tempel zu unserem Haus (wir haben ein paar Schreine in näherer Umgebung, aber das ist der nächstgelegene Tempel). Toller Tempel, herrliche Meditationshalle mit Tatami – und siehe da, er gehört zum Higashi Hongan-ji, mein absoluter Favorit in Kyoto (von dem was ich bisher gesehen habe). Jetzt weiss ich, wo ich zum Meditieren hin kann.

    Holzkonstruktion – interessant, die Bauweise zu sehen, speziell wegen Erdbebensicherheit

    Es wird Herbst…

    Kleiner Samstagsspaziergang durch Yokohama

    Wir waren gestern auf einer Abschiedsfeier und hatten einen bombastischen Abend. Über die Woche habe ich in meinem Bullet Journal mal meinen Blog-Backlog notiert (die Anzahl ist schon zweistellig… Schande über mein Haupt), nachdem die liebe Magda mich auf unsere Blogstille hingewiesen hat.

    Ich bin ganz froh, dass wir diesen schönen Mittag für einen kleinen Spaziergang nach verspätetem Frühstück bei bestem Wetter nutzen konnten.

    Der Winter zieht sich so langsam zurück, die Pflaumenbäume bringen erste Blütenvorboten und die Sonne wärmt schon sehr. Wenn ich denke, dass wir vor zwei Wochen bei zweistelligen Minusgraden auf Hokkaido waren.

    Ziel unseres Spaziergangs war 根岸森林公園 Negishi Shinrin (Wald) Koen (Park), ein netter Park in unserer Nähe. Dort sind die Ruinen von Rängen einer ehemaligen Pferderennbahn von 1930, die wir bisher nur aus der Ferne bewundern konnten. Leider gingen die Ränge an die US Armee, die seit den 50er/60ern keine weitere Verwendung dafür hat und es jetzt einfach umzäunt verfallen lässt. Trotzdem sehr mystisch und fotogen. Direkt daneben ist der Kommandostand.

    Habt alle ein schönes Wochenende – auf weniger Blogstille ;) (ihr habt hier ja schon Minimum zwei Teaser gefunden, Hokkaido und Japanisch lernen)

    Marienkäfer am Weg

    früher gab es hier ein Banzai Haus (Nummer 1 auf dem Plan) :) Im Hintergrund links: Yokohamas höchstes Gebäude, der Landmark Tower, ganz klein. Kleiner Bambuswald Blühender Bonsai in der Gärtnerei Typisch japanische Parksituation: Mini Cooper und Daihatsu passen geradeso hinein, höher dürfte kein Fahrzeug für diese Garage sein Macht schon mal Laune auf die bevorstehende Kirschblüte – eine Pflaume in einem Vorgarten

    Abstecher zur Mauer

    Bevor es von der nördlichen Hauptstadt weiter in die südliche Hauptstadt ging, lag ein Besuch an der chinesischen Mauer nahe.

    Von Beijing aus gibt es einige Tagesausflugsziele zu zugänglichen Mauerstücken, eines davon hat Nic bei einer Dienstreise schon besucht. Meine Schwiegermom hat in ihrer Urlaubs-Recherche allerdings ein schönes Hotel mit Mauerblick in Mutianyu ausfindig gemacht und so ging es zu viert (plus Fahrer) mit dreieinhalb Koffern in einem Auto mit zu kleinem Kofferraum (ergo: mit Koffer zwischen Beifahrer-Rücklehne und Nic’s Knien) nach Norden.

    Mutianyu ist, wie alle Orte die wir bisher um spektakuläre chinesische Sehenswürdigkeiten herum besucht haben, ein touristischer aber trotzdem irgendwie interessanter Ort. Jedes Häuschen hat eine Telefonnummer für Übernachtungsmöglichkeiten angebracht, oft sogar mit dem Logo des Mauer-Tourismusverbands versehen (also eventuell gesponsert!?). Im Frühjahr mutet der große Busparkplatz einsam und leer an, doch der „Ältestenrat“ sitzt trotzdem schon um 7 Uhr morgens unter der Konfuzius-Statue auf den Bänkchen der Bushaltestellen.

    Die einzige Ladenbesitzerin des Dorfs spielt um die Uhrzeit schon Federball mit einer Dame, die eher wie jenseits der 80 wirkt, aber Nic (der während ich Besorgungen mache den Schläger übernimmt) ganz schön abzieht. Erfahrung vor Jugend.

    Das Hotel hatte einen besonderen Flair, Backsteinzimmer mit voll verglaster Front, die Mauerblick aus dem Bett und unter der Dusche garantiert. Das Konzept geht voll auf, ich würde wieder dort hin gehen. Abends, nach dem Dinner vom Grillbuffet, kommt man noch mit dem Klavierspieler, der eigens für den Abend angereist ist, und der Künstlerin die im OG diesen Monat ausstellen darf (Unterstützung der Künstler ist Teil des Hotelkonzepts) ins Gespräch. Wahrlich auf allen Ebenen ein gelungener Ausflug.

    Herzstück jedoch ist natürlich die Chinesische Mauer. Obwohl wir im letzten Jahr schon von Gubeikou nach JinShanLing gewandert sind (siehe Mai 2016 auf dem Blog), sind wir wieder begeistert und fasziniert. Das Mauerstück von Mutianyu bietet wieder ganz andere Landschaften, ganz andere Flora (und ein Eichhörnchen haben wir auch gesehen). Trotz des Besuchs am Wochenende war überraschend wenig los und auch der leichte Schneefall (ja. Ernsthaft, das Wetter hat einfach wirklich verrückt gespielt – meine armen Schwiegereltern, auf Winter hatten wir sie nicht vorbereitet – weil wir es auch selbst nicht erwartet hätten) konnte die magischen Stunden auf der Mauer nicht trüben.

    Wie sagte Mao? Ein Mann wird erst dann zum Mann, wenn er die Mauer gesehen hat. Wir sind jetzt also alle angekommen.

     Federball in Winterjacke  So eine sympathische Dame  voll in Action Konfuzius wacht über dem Dorf Tourismus  Welpe <3 immer wieder interessant, über solche Dinge zu stolpern Aufstieg  Winter und Frühling Drei Mauerkletterer genießen den Ausblick Traumpaar ganz lässig am Weltwunder Da kommt der Schneefall harsche, beeindruckende Landschaft Aufstieg – wie immer Stufen über Stufen Fescher Mann  Das klassische Motiv durch das Fenster Mauerpanorama mit Unbekannten  „Etwas“ nachbearbeitet, trotzdem ein beeindruckendes Bild der vielfältigen LandschaftWow!! Vor dem steilen, langen, großen Anstieg bis zur Absperrung (danach verfällt die Mauer mit jedem weiteren Meter und der Ausflug wird zum Klettersteig – bei dem Wetter natürlich unmöglich) Schnee – in Shanghai hatten wir zu dem Zeitpunkt schon 20 Grad.  Wie die Mauer sich über die Hügelrücken schlängelt. Ich kann nicht genug von diesem Anblick kriegen. Am Wachturm